Sonntag, 28. Februar 2016

Cloud - mein Kommentar zu einem Artikel in der Computerwoche

Mein Kommentar zu einem Artikel in der Computerwoche zum Thema Cloud:
Leider muß ich dem Artikel zum Großteil widersprechen:
Zu 1. Ja, so sieht die Gesetzeslage aus. Wobei mittlerweile auch die großen US Anbieter die problematische Datenschutzlage erkannt haben und derzeit an Lösungen arbeiten, die deutschen und europäischen  Datenschutzgesetzen entsprechen. Vielmehr ist auch zu beachten, dass lange nicht alle Daten die in Unternehmen anfallen auch schützenswert sind und entsprechenden Gesetzen unterliegen.
Zu 2. Ja, die IT muß umstrukturiert werden. Wobei ich eher davon überzeugt bin, dass die Unternehmens-IT und sogar die gesamte IT-Branche ein aussterbender Bereich ist. Die Herausforderung für Unternehmen besteht eher darin, eigene Prozesse an die Möglichkeiten der zur Verfügung stehenden Cloudanwendungen anzupassen. Das hat schon einmal funktioniert, als in den meisten Unternehmen SAP eingeführt wurde. Die Einführung von Cloudanwendungen ist keine technische sondern eine rein organisatorische Herausforderung.
Zu 3. Hier muß ich vehement widersprechen. Wenn ich den physikalischen "Flaschenhals" der Lichgeschwindigkeit betrachte, ergibt sich für mich mathematisch (300T km/h LG und 40 Tkm Erdumfang) die Möglichkeit, dass ein von mir versandtes Datenpaket ca. 7,5 mal pro Sekunde die Erde umrunden könnte. Andersherum kann auch festgestellt werden, dass bei einer Entfernung von 10.000 km eine Laufzeit von ca. 33 Millisekunden benötigt wird (zum Vergleich; bei Online Spielen sollte die Laufzeit nicht über 60 ms liegen). Natürlich kommen dazu noch die Zeitverluste an den Hops im Internet, aber bei einem schlecht konfigurierten Firmennetzwerk, kann dort wesentlich mehr Zeit verloren gehen. Einen Cloudanbieter der mehr als 10.000 km entfernt das nächste Rechenzentrum betreibt würde ich auch meine Daten nicht anvertrauen. Vielleicht reicht es aber auch aus, wenn man sich überlegt, dass man via Youtube, Amazon und ähnlichen Diensten HD Videos streamt und die Server wahrhaftig nicht in der Nähe sind.... Ich arbeite privat seit langem mit einem Chromebook ausschliesslich in der Cloud und hatte bisher noch nie Probleme mit der Performance, egal in welchem Teil der Welt ich unterwegs war.

Fazit:
Je nachdem was unter der Cloud verstanden wird, kann die Nutzererfahrung auch sehr unterschiedlich sein. Wenn die Cloud auf IaaS und PaaS reduziert wird, dann treffen die Argumente des Artikels teilweise zu. Wenn aber die Cloud als SaaS verstanden wird, dann erfolgt die Haltung und Verarbeitung der Daten beim Cloudanbieter im Rechenzentrum und es erfolgt lediglich die Darstellung der Ergebnisse im Browser. Hier sind weder schnelle noch überdimensionierte Anbindungen notwendig. 
IaaS: Infrastructure as a Service (Virtuelle Server in einem externen Rechenzetrum, meist mit einem Wunschbetriebssystem)
PaaS: Platform as a Service (zusätzlich zu den Rechenkapazitäten werden noch Grundapplikationen wie z.B. Datenbanken zur Verfügung gestellt, die dann programmiert werden können)
SaaS: Software as a Service (hier werden basierend auf IaaS und PaaS direkt fertige Anwendungen für die Nutzer angeboten)

Freitag, 12. Februar 2016

Kommunikation - Die E-Mail wird wichtiger denn je und stirbt dennoch aus

Die E-Mail ist mittlerweile fast 32 Jahre alt und dennoch hat sich zumindest die Kommunikation über Mails überholt. Nach dem die E-Mail den klassischen Briefverkehr nahezu abgelöst hat ist moderne Kommunikation doch wesentlich effizienter, wenn "social networks" genutzt werden. Der reine "Mailverkehr" führt zu unkontrollierter Flut von Informationen die mehr oder weniger interessant sind und bei Einbeziehung von mehreren Empfängern eher dazu dient eine Art Rundmappe zu erzeugen, welche immer länger und undurchsichtiger wird. Wer kennt es nicht, dass er aus dem Offline Urlaub zurück an den Arbeitsplatz kommt und mit E-Mails überhäuft wurde. Infolge dessen sind dann einige Stunden bis Tage einfach nur weg um alle Mails zu lesen, zu beantworten oder auch nur weg zu sortieren. Für moderne Kommunikation, in der jedes Thema als kleines Projekt verstanden wird und entsprechende Lösungen dafür eingesetzt werden ergeben sich viel bessere Synergieeffekte. Als Beispiel sei hier einmal Facebook, Google+ oder ähnliches erwähnt. Auch WhatsApp Gruppen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und nicht zu vergessen das beliebte doodle um Terminplanungen vorzunehmen.
Beispiele für private Nutzung von moderner Kommunikation
Quellen: Google+, WhatsApp, doodle
Das sind sicher nicht die optimalen Plattformen für geschäftliche Kommunikation, zeigen aber die Möglichkeiten, die sich heute bieten. Ein Thema für eine definierte Benutzergruppe als Stream mit Kommentarfunktion, Umfrage, Aufgabeverteilung und Kontrollfunktion. In den großen sozialen Netzwerken kann so schon gearbeitet werden. Für den professionellen Einsatz gibt es auch diverse sichere Lösungen, die im Moment aber daran kranken, dass es wenig Möglichkeiten gibt externe Kommunikationspartner einzubinden. Hier fehlen noch offene Schnittstellen und Authentifizierungsmechanismen. Meine Empfehlung für Firmen ist immer, ein soziales Netzwerk einzuführen und den E-Mail Server "abzuschalten". Lediglich eine extern erreichbare E-Mail Adresse sollte erhalten bleiben um Externen zu ermöglichen, den konservativen Weg der E-Mail zu nutzen. Das bietet nicht nur wesentliche Ersparnis für Mailserver und Speicherplatz, es ist auch ein immenser Schritt in Richtung Firmensicherheit. Welche Firma überprüft schon den externen Mailverkehr um festzustellen, dass geheime Informationen das Firmennetzwerk verlassen? Alleine schon die Freigabe vom Betriebsrat/Personalrat wird ziemlich schwierig werden... Wenn allerdings interne Kommunikation und Dokumente in einem geschlossenen System stattfinden, ist eine Kontrolle von vertraulichen Daten wesentlich einfacher.

Quelle: Bitrix24
Warum die E-Mail dennoch immer wichtiger wird, werde ich in meinem nächsten Beitrag ausführlicher beschreiben.

#ve66 #Zukunft #E-Mail #Collaboration